Wie heizen Segeberg und Stormarn künftig? Einen wichtigen politischen Rahmen werden das Gebäudeenergiegesetz (sogenanntes „Heizungsgesetz“) sowie das „Wärmeplanungsgesetz“ spielen. „Es ist gut, dass die Bundesregierung sowohl beim Heizungsgesetz als auch bei der Fernwärmeplanung wichtige Punkte geklärt hat. Die Verunsicherung vor Ort ist zum Teil groß. Wichtig ist, dass wir den Bürgerinnen und Bürgern, Energieversorgern und Kommunen verlässliche Leitplanken an die Hand geben“, sagt der Bundestagsabgeordnete und Energiepolitiker Bengt Bergt (SPD).
Die Kommunale Wärmeplanung und die Vorgaben für den Einbau neuer, klimafreundlicher Heizungen in Wohngebäuden müssten eng miteinander gekoppelt werden, betont Bergt. „Das kommt nun, und das ist gut so. Hausbesitzerinnen und Hausbesitzer sollten wissen, ob sie in den nächsten Jahren an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden können – das würde den Einbau etwa einer Wärmepumpe erübrigen.“ Hier werde man im Bund nun einen klaren gesetzlichen Rahmen erarbeiten. „Genauso sind auch die für die Planung zuständigen Länder beziehungsweise Kommunen in der Pflicht.“
Mit Fernwärme wird in Schleswig-Holstein etwa jede fünfte Wohnung beheizt. Damit gehört das Bundesland zu jenen mit einem höheren Fernwärmeanteil. „Wir wollen weg von fossilem Gas, das derzeit bei uns noch jede zweite Wohnung mit Wärme versorgt – und hin zu einer klimafreundlichen Wärmeversorgung, etwa über Wärmepumpen, auf Wasserstoff umrüstbare Gasheizungen oder eben Fernwärmenetze“, erklärt der SPD-Energieexperte. „In Segeberg und Stormarn haben wir bereits einige Wärmenetze. Wichtig wird sein, weitere Ausbaupotenziale in verdichteten Räumen auszumachen, in entsprechende Pläne zu gießen und dann umzusetzen. Hier wollen einige Kommunen schon bis 2024 die Planungen vorgelegt haben – zum Beispiel Bad Segeberg oder Bad Oldesloe“, ergänzt der Bundestagsabgeordnete.
Es gelte, für die Wärmewende die entsprechenden Fördermittel bereitzustellen, betont Bergt. „Der Aufbau von Fernwärmenetzen darf nicht daran hängen, ob
einmal pro Jahr Geld für Förderprogramme bewilligt wird. Es muss einen verlässlichen und langfristigen Förderrahmen geben.“ Genauso wichtig aus Sicht
des SPD-Politikers: „Die Kosten für die Fernwärme dürfen am Ende nicht bei den Mieterinnen und Mietern hängen bleiben.“