In der kleinen Gemeinde Klein Gladebrügge gab es am Sonntag (28. Februar) einen großen Anlass zum Feiern. Marianne Kiecksee, Vorsitzende des SPD-Ortsvereins, beging ihren 90. Geburtstag. Der stellvertretende SPD-Kreisvorsitzende Dirk Wehrmann überbrachte die Glückwünsche der Partei. Mit dem von der Pandemie gebotenen Abstand übergab er Blumen und als Präsent des Kreisverbands ein Buch mit Willy-Brandt-Karikaturen.
Für die Jubilarin ein Geschenk mit persönlichem Bezug. 1972 trat sie in die SPD ein und half mit den Ortsverein Klein Gladebrügge aus der Taufe zu heben. Es war das Jahr, in dem der Bundeskanzler Willy Brandt bei der Bundestagswahl mit der SPD das beste Wahlergebnis und die Wahlbeteiligung einen Höchststand erreichte.
„Wer in der Demokratie schläft, wacht in der Diktatur auf“, lautet der Wahlspruch des Geburtstagskinds. Sie hat bereits zwei Diktaturen in ihrem Leben miterlebt – die Nazis und die DDR bis zur Flucht 1956 – und rät daher zur steten Wachsamkeit und Verteidigung unser demokratischen Werte.
„Im Kreisverband wird Marianne Kiecksee hoch geschätzt“, weiß Dirk Wehrmann zu berichten. „Sie hält nicht mit ihrer Meinung hinter dem Berg. Dabei ist ihre kritische Stimme immer konstruktiv und nie verletzend.“ Ihr bodenständiges und zielorientiertes Politikverständnis sei vorbildlich. Sie sei auch aktiv in die Dorfgemeinschaft und das Vereinsleben eingebunden. Der Fraktionsvorsitzende aus der benachbarten Kreisstadt hat mit ihr eine verlässliche Ansprechpartnerin.
Seit 2008 führt Marianne Kiecksee die Sozialdemokraten in Klein Gladebrügge. Damals übernahm sie den Vorsitz nach dem tragischen Unfalltod ihrer Vorgängerin Emmi Sanders in einer schweren Stunde. „Wir sind dankbar, dass Marianne bereit war, die Aufgabe zu übernehmen“, würdigt die SPD-Kreisvorsitzende Katrin Fedrowitz das Engagement der Ortsvereinsvorsitzenden. Sie sei für die Kreispartei eine zuverlässige und tatkräftige Stütze. „Ihre politische Arbeit und das Ansehen, dass sie sich als Kommunalpolitikerin hart erarbeitet hat, zeigen, dass die Zugehörigkeit zu einer Partei wie der SPD, eine echte Aufgabe fürs Leben sein kann.“ Der gemeinsame Weg zur besten Lösung sei oft eine Herausforderung, aber er bringe auch Freude und schaffte Zufriedenheit mit den Ergebnissen.
Die Kreisvorsitzende bedauert, dass der Geburtstag wegen der Coronapandemie nur auf Distanz gefeiert werden kann. „Hoffentlich können wir das im Sommer nachholen“, ist Katrin Fedrowitz optimistisch. „Ich freue mich darauf, in den Gremien wieder mit meiner Genossin Marianne zusammenzutreffen und mit ihr in den Diskurs zu gehen.“