SPD und IG Metall fordern Zukunftsdialog für Marineschiffbau

Die Entscheidung des Bundesverteidiungsministeriums sorgte für Unsicherheit in der Werftenbranche: Der Auftrag für vier große Marineschiffe wurde erstmals an ein holländisches Unternehmen vergeben. Um zu besprechen, wie es für die Branche weiter geht, hat unsere Landesvorsitzende Serpil Midyatli zu einem Gespräch mit den Betriebsräten der IG Metall Küste und Bundesarbeitsminister Hubertus Heil sowie dem stellvertretenden Vorsitzenden der SPD Bundestagsfraktion Sören Bartol eingeladen.

Daniel Friedrich, Serpil Midyatli, Hubertus Heil
(v.l.n.r.): Daniel Friedrich, Serpil Midyatli, Hubertus Heil

An dem Gespräch nahmen neben dem IG Metall Küste Bezirksleiter Daniel Friedrich rund 20 Betriebsrätinnen und Betriebsräte von Werften und Zuliefern aus Norddeutschland teil. Dazu gehören unter anderem Vertreter von thyssenkrupp Marine Systems, Blohm + Voss und der Lürssen Werft.

Die Verteidigungsministerin muss einen Plan vorlegen

Nach dem Austausch erklärt die stellvertretende Parteivorsitzende und SPD-Landesvorsitzende Serpil Midyatli: „Die Zukunft des Marineschiffbaus in Deutschland muss grundsätzlich geklärt werden. Mehr als 15.000 hochqualifizierte Beschäftige bei Werften und Zulieferern brauchen Sicherheit.

Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer muss jetzt einen verlässlichen Plan vorlegen, welche Schiffe bis wann in Deutschland gefertigt werden. Nur so hat die Industrie eine Chance, sich für die Zukunft auszurichten. Die deutschen Werften dürfen nicht darauf beschränkt werden, nur noch Pläne niederländischer oder französischer Werften auszuführen. Die mangelnde Planungssicherheit gefährdet unseren Technologiestandort.“

Die Betriebe im Marineschiffbau brauchen Planungssicherheit

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil erklärt: „Der Marineschiffbau ist ein Beispiel für den Strukturwandel, den wir in Deutschland gerade erleben. Dabei ist ganz wichtig, dass es uns gelingt, dass die Beschäftigten von heute die Chance haben, die Arbeit von morgen zu machen.

Mit dem Arbeit-von-morgen-Gesetz schaffen wir einen Werkzeugkasten dafür, dass dieser Wandel gelingt, in dem wir zum Beispiel dafür sorgen, dass Beschäftigte, die in Kurzarbeit gehen müssen, weiterqualifiziert werden können. Gleichzeitig brauchen die Betriebe im Marineschiffbau Planungssicherheit für die Zukunft durch eine vorausschauende Industriepolitik.“

Arbeitsplätze erhalten

IG Metall Küste Bezirksleiter Daniel Friedrich erklärt: „Es geht um tausende Industriearbeitsplätze in einer Branche, die maßgeblich von Beschlüssen der Bundesregierung abhängig ist. Deshalb ist es gut, dass sich die SPD auf Initiative von Serpil Midyatli mit der Zukunft des Marineschiffbaus befasst.

Wir sind uns mit Bundesarbeitsminister Hubertus Heil und der Spitze der SPD-Bundestagsfraktion einig, dass es in dem geforderten Zukunftsdialog für die Branche insbesondere um den Erhalt der Arbeitsplätze und Standorte sowie die Sicherung von Tarifverträgen und Mitbestimmung in den Unternehmen gehen muss. Wir setzen darauf, dass die SPD unsere gemeinsamen Anliegen in die Regierung trägt und diese endlich von den zuständigen Ministern aufgegriffen werden.“