Die SPD-Kreistagsfraktion begrüßt die jetzt im Sozialausschuss des Kreistags getroffene Entscheidung, Verhütungsmittel für Menschen mit geringem Einkommen zu übernehmen. Der gemeinsame Antrag von SPD, WI-SE und Linke sieht vor, dass im Jahr 2019 für Personen mit Wohnsitz im Kreisgebiet ärztlich verordnete Verhütungsmittel zu bezahlen, sofern sie Sozialleistungen beziehen oder unter eine bestimmte Einkommensgrenze fallen.
„Wir freuen uns sehr, dass nach der Stadt Hamburg und verschiedenen anderen Kommunen in Schleswig-Holstein jetzt auch der Kreis Segeberg dies über eine entsprechende Antragsstellung möglich macht und dafür erst einmal insgesamt 30.000 Euro für dieses Jahr in den Haushalt stellt”, erklärte Dr. Christopher Schmidt, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Kreistagsfraktion. Familienplanung soll eben nicht vom Geldbeutel abhängen“, stellte der Sozialausschuss-Vorsitzender klar.
Eine Studie der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung zeigt, dass Frauen mit schwachem Einkommen auf weniger sichere Verhütungsmittel umsteigen oder ganz auf sie verzichten. Dadurch steigt das Risiko einer ungewollten Schwangerschaft. Die Pille, das Kondom, die Spirale und die Depot-Spritze sind die häufigsten Verhütungsmittel. Die Pille (Dreimonatspackung) kostet bis zu 45 Euro. Die Spirale (sie muss nach drei bis fünf Jahren ausgetauscht werden) kostet ungefähr 300 Euro, die Dreimonatsspritze zwischen 30 und 40 Euro. Bisher wurde die vom Arzt verschriebene Verhütung seit der Gesundheitsreform 2004 lediglich bis zum 20. Lebensjahr bezahlt. Für Einkommensschwache werden nun im Kreis Segeberg die Kosten für Verhütungsmittel auch über das 20. Lebensjahr hinaus übernommen.
„Natürlich fordern wir auch weiterhin eine bundeseinheitliche Lösung”, betonte Schmidt mit Blick auf Berlin.
Kostenübernahme von Verhütungsmitteln wird von der SPD begrüsst
